Patissier des Jahres: Marc Witzsche rückt ins Finale nach
HAMBURG. Der zweitplatzierte des Hamburger Vorfinales für den Wettbewerb Patissier des Jahres, Michael Rieser, hat nach Plagiatsvorwürfen sein Petit Four aus der Wertung zurückgezogen. Wie die Organisatoren des Wettbewerbs mitteilten, rückt damit der bislang Drittplatzierte, Marc Witzsche aus dem Düsseldorfer Reinhardt’s Restaurant und Café nach und wird am Finale teilnehmen.
„G´sulztes Kernöl, Vanille und Säure“ war beim Vorentscheid zum Patissier des Jahres am 29. Juni nicht nur das Lieblings-Petit-Four der Publikumsjury, es trug auch dazu bei, dass Michael Rieser den zweiten Platz in dem erstmals ausgetragenen Wettbewerb erreichte und sich damit für das Finale qualifizierte. Wenige Tage später wandte sich sein ehemaliger Arbeitgeber an die Organisatoren und an Medien, die über den Wettbewerb berichtet hatten, so auch an Restaurant-Ranglisten.de. „Das von ihm vorgestellte Petit Four ist ein ‘Taubenkobel‘ Klassiker seit mehr als 15 Jahren und KEINE Kreation von Herrn Rieser, sondern von Taubenkobel-Chef Walter Eselböck!", schrieb Barbara Eselböck auf unserer Facebook-Seite. Für den Patissier des Jahres müssen jedoch „Originale“ eingereicht werden, die eigens für den Wettbewerb kreiert werden. Verstöße gegen diese Regel sind laut den Wettbewerbsbedingungen ein Grund für eine Disqualifikation. Michael Rieser entschied sich aufgrund der Vorwürfe, sein Petit Four aus der Wertung zurückzuziehen. Unter diesen Umständen, habe er seine Qualifikation nicht aufrecht erhalten wollen, heißt es in der Mitteilung der Wettbewerbs-Leitung. Die Ausrichter sprechen von bedauerlichen und unglücklichen Umständen. Sie würdigen auch die Leistungen des jungen Wettbewerbsteilnehmers: Michael Rieser habe sich als engagierter Teilnehmer präsentiert. Obwohl beim Vorfinale in Hamburg seine Assistentin kurzfristig erkrankt war, habe er mit „minutiöser Organisation“ einen erfolgreichen und fairen Wettkampf abgeliefert. Daher geben die Ausrichter ihm die Möglichkeit, beim Vorfinale in Köln im kommenden September erneut sein Können mit neuen Kreationen unter Beweis stellen.
Damit ist nun – neben dem Sieger des Hamburger Vorentscheids – Kay Baumgardt aus dem Opus V in Mannheim, Marc Witzsche für das Finale auf der Messe anuga 2015 qualifiziert. Witzsche präsentierte in Hamburg als Free-Style-Dessert „Früchte des Waldes, Malz, Schmand und Wildkräuter – Spaziergang im Wald“, aus den vorgegeben Zutaten Erdbeere, Matcha und Mandel kreierte er das Dessert „Morgentau im Erdbeerfeld“, sein Petit Four nannte er „Luftige Steine“. Beim Kölner Vorfinale, so kündigte Marc Witzsche an, werde er mit seiner Assistentin Kathrin Lütje Michael Rieser "ohne Ende anfeuern. Wenn es einer verdient hat, dann er.", schrieb uns Marc Witzsche.