Im Alter von 73 Jahren
Joël Robuchon ist tot
GENF. Der Sternekoch Joël Robuchon ist tot. Er starb im Alter von 73 Jahren in Genf, gab die französische Regierung bekannt. Nach Medieninformationen erlag er einem Krebsleiden. Robuchons Restaurant sind aktuell zusammen mit 24 Michelin-Sternen ausgezeichnet. Damit hat er so viele Sterne gesammelt, wie kein anderer Koch. Sein Name und Stil verkörperten die französische Küche auf der ganzen Welt, erklärte der französische Staatspräsent Emmanuel Macron in einem vom Elysee Palast verbreiteten Kommuniqué. Joël Robuchon wurde 1945 in Poitiers in einer katholischen Familie geboren und sollte eigentlich Priester werden. Indem er den Nonnen half, die Mahlzeiten vorzubereiten, entdeckte er seine wahre Berufung. Im Alter von 15 Jahren begann er seine Lehre als Koch-Konditor bei Küchenchef Robert Auton. Während seiner Wanderjahre lernte er viele Stile, Techniken und Arbeitsweisen kennen. Er interessierte sich besonders für die Nouvelle cuisine. Als junger Küchenchef begann er seine Karriere mit 28 Jahren im Hotelrestaurant Concorde Lafayette, dann wechselte er ins Hotel Nikko. 1981 eröffnete er sein erstes Restaurant, das Jamin, in Paris. Er erhielt einen ersten Stern im folgenden Jahr, 1982. Ein zweiter folgte 1983. Den dritten erhielt er 1984. In der Mitteilung des Elysee-Palasts wird Robuchons Küchenstil mit den Worten "Einfachheit in vollkommener Harmonie" beschrieben. Besonders bekannt sind sein Kartoffelbreipüree, sowie Trüffelkuchen und Blumenkohlcreme mit Kaviar oder Ravioli von Langustinen.
1976 zum "Meilleur Ouvrier de France" gekrönt, erhielt er 1987 die Auszeichnung "Koch des Jahres" und 1990 wurd er zum "Besten Koch des Jahrhunderts" gewählt. 1994 eröffnete er in Paris, Avenue Raymond Poincaré, ein Restaurant, das seinen Namen "Joel Robuchon" trägt und das von der International Herald Tribune schnell zum "Besten Restaurant der Welt" ernannt wurde. Weitere Restaurants in Las Vegas, New York, London, Hong Kong, Bangkok oder Shanghai folgten. In den frühen 2000er Jahren hatte er mit seinen Ateliers eine Art Restaurant entwickelt, die weniger formell ist, als klassische Gourmet-Restaurants.
Der Verlust von Paul Bocuse vor wenigen Monaten und jetzt von Joël Robuchon sei schmerzlich für die französische Gastronomie, aber ihr pulsierendes Erbe werde weitergetragen, heißt es in der Erklärung des französischen Staatspräsidenten weiter. Neben Macron reagierten zahlreiche Sterneköche aus aller Welt auf den Tod von Joël Robuchon in den sozialen Netzwerken. Anne Sophie Pic schrieb, nach Paul Bocuse sei ein weiterer Gründervater der französischen Gastronomie verstorben.Es sei ein trauriger Tag, an dem ein großer Visionär uns verlassen habe. "Joel Robuchon hat die französische Haute Cusieine zu seinem Markenzeichen gemacht, mit seinem Weg aus Freiheit und Strenge", schrieb Alan Ducasse. Und Marc Veyrat würdigte Robuchon als größten Virtuosen der Küche des 21. Jahrhunderts.
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