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Champions-League in der Gastronomie

Die Bedeutung der Champions-League für die Gastronomie

Fußball ist ein europäisches Kulturgut, das von Millionen Menschen weltweit gefeiert wird. Die Leidenschaft für Fußball geht oft Hand in Hand mit der Liebe zur eigenen Nation. Essen ist dabei ein wesentlicher Bestandteil der Identität eines Landes. Sie spiegelt die Geschichte, die Traditionen und die Vielfalt der Gemeinschaft wider. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Champions League unter anderem einen großen Einfluss auf die Gastronomie hat.

Die Auswirkungen der Champions League auf die Gastronomie

Dieses Sportereignis lockt die Menschen nicht nur vor den Bildschirm, sondern auch in die Gaststätten. Durch das gesteigerte Besucheraufkommen während der Spiele erhöht sich der Umsatz für Restaurants, Bars und Cafés. Viele Betriebe bieten spezielle Empfehlungen für Fußballfans an und schaffen damit eine euphorische Atmosphäre.

Auch die Nachfrage nach Essenslieferungen steigt. Im Jahr 2021 hatten Fans erstmals die Möglichkeit, ihr Essen direkt an ihren Sitzplatz im Stadion liefern zu lassen. So haben die Zuschauer keine kostbare Spielminute verpasst. Die Fußballspiele bieten der Gastronomie insgesamt eine herausragende Gelegenheit, den Umsatz zu steigern. Denn allein in der Saison 2021/2022 wurde während der Champions League eine durchschnittliche Zuschauerzahl von 34.898 pro Spiel verzeichnet.

Viele Restaurant- und Barbetreiber können durch die Ausstrahlung der Champions League ihren Gästen ein unterhaltsames Fußballerlebnis bieten. Dieser Trend ermöglicht es Gastronomiebetrieben, ihr Angebot zu erweitern und eine breite Palette von Fußballfans anzusprechen. Durch die Kombination von Fußball und kulinarischen Angeboten können Gastronomen eine Bindung zu ihrer Kundschaft aufbauen und von der Beliebtheit des Sportevents profitieren.

Geschichtlicher Hintergrund der Champions League  

Die Champions League, die ursprünglich bekannt war als Europapokal der Landesmeister, existiert seit 1955. Sie wurde gegründet, um den besten Fußballverein in Europa zu ermitteln. Der Wettbewerb bestand aus den Meistern der nationalen Fußballspieler, die in einem K.O.-System gegeneinander antraten.

Im Laufe der Zeit wurde der Europapokal der Landesmeister aufgrund seines Erfolgs und seiner wachsenden Beliebtheit neu aufgestellt. Im Jahr 1992 führte die Union of European Football Association (UEFA) eine umfassende Reform durch und schuf die UEFA-Champions League.

Sie wurde zu einem bedeutenden Fußballturnier, das hohe Einschaltquoten und eine weltweite Zuschauerschaft anzieht. Dieser Wettbewerb ermöglicht den besten Vereinsmannschaften Europas, um den begehrten Titel zu kämpfen. Durch die Übertragungsrechte und das Sponsoring entwickelte sich dieser sportliche Wettstreit der Fußballmannschaften zu einem lukrativen Geschäftsmodell.

Auswirkungen auf den Umsatz

Neben den Gastronomiebetrieben profitieren auch andere Branchen von diesem sportlichen Wettkampf. Das prestigeträchtige Fußballturnier zieht Fans von überall an. Es schafft eine Vielzahl von Möglichkeiten für Unternehmen, ihre Einnahmen zu steigern.

  • Tourismus- und Gastgewerbe: Während der Champions League-Saison strömen Tausende von Fußballfans in die Austragungsorte der Spiele. Dies führt zu einer erhöhten Nachfrage nach Unterkünften, Hotels, Transportmitteln, Restaurants und Bars. Die Tourismus- und Gastgewerbebranche profitiert von diesem Ansturm am meisten.
  • Merchandising und Einzelhandel: Die Popularität der Champions League führt zu einer erhöhten Nachfrage nach Fanartikeln wie Trikots, Schals und anderen Produkten. Der Einzelhandel kann von diesem Anstieg des Merchandising-Verkaufs profitieren und seinen hohen Umsatz generieren.
  • Medienrechte und Übertragungen: Dies Turnier wird weltweit im Fernsehen und über verschiedene digitale Plattformen übertragen. Medienunternehmen erzielen erhebliche Einnahmen durch den Verkauf von Übertragungsrechten und Werbeflächen während der Spiele. Dies wirkt sich positiv auf den Absatz der Medienbranche aus.

In der Saison 2021/2022 erzielte die UEFA Einnahmen in Höhe von 3,4 Milliarden Euro durch den Verkauf der Übertragungsrechte für die Champions League. Diese beträchtliche Summe verdeutlicht das wirtschaftliche Potenzial des Turniers und die Attraktivität für Medienunternehmen auf der ganzen Welt.

  • Sponsorings und Partnerschaften: Dieses Sportereignis zieht zahlreiche Sponsoren und Partner an, die von der weltweiten Aufmerksamkeit und dem hohen Zuschauerinteresse profitieren möchten. Durch Sponsoring-Deals, Werbung und Aktivierungsmaßnahmen generieren Unternehmen zusätzliche Einnahmen und steigern damit ihre Verkaufszahlen.
  • Veranstaltungs- und Unterhaltungsbranche: Während der Champions-League-Spiele werden oft Konzerte, Fan-Feste und andere Veranstaltungen organisiert. Die Veranstaltungs- und Unterhaltungsbranche kann von diesem zusätzlichen Publikum und den begleitenden Festlichkeiten profitieren, was zu einem erhöhten Absatz führt.
  • Reise- und Transportunternehmen: Die Anreise zu den Fußballspielen erfordert oft Flugreisen, Bahn- oder Busfahrten sowie lokale Transportmittel. Reise- und Transportunternehmen erleben einen Anstieg der Buchungen und Umsätze aufgrund der gesteigerten Nachfrage während des Turniers.

Insgesamt hat die Champions League einen erheblichen Einfluss auf die Verkaufserlöse in verschiedenen Branchen. Die steigende Nachfrage nach Unterkünften, Verpflegung, Fanartikeln, Medienübertragungen und Veranstaltungen schafft vielfältige Möglichkeiten für Unternehmen, von diesem globalen Sportereignis zu profitieren.

Herausforderungen während der Turniere

Nicht nur während der Champions League, sondern auch während der Weltmeisterschaft und Europameisterschaft profitieren in der Regel viele Gastronomen. Diese Auswirkungen sind so weitreichend, dass die Einnahmen stagnieren, wenn der Support sich während dieser Turniere in Grenzen hält. Das war im letzten Jahr der Fall, als die Fußball-WM in Katar stattgefunden hat. Die Fußballspiele wurden in vielen Kneipen übertragen, jedoch blieben viele Plätze unbesetzt.

Im Gegensatz zu den Vorjahren ist die Fußballweltmeisterschaft in Katar kein gewinnbringendes Ereignis für Gastronomen und Einzelhändler gewesen. Verschiedene Faktoren tragen dazu bei, dass die Weltmeisterschaft, die im Jahr 2022 stattgefunden hat, kein Umsatzgarant war.

Gründe dafür sind:

  • die ungünstige Zeitzone,
  • Reisebeschränkungen aufgrund der COVID-19-Pandemie,
  • Kontroversen rund um die Veranstaltung und
  • Veränderungen im Zuschauerverhalten.

Während dieser Sportveranstaltungen gibt es zahlreiche Faktoren, die den Erfolg und den Zuspruch der Zuschauer maßgeblich beeinflussen können. Das gilt nicht nur für die Fußballmeisterschaft oder Champions League, sondern auch für die Bundesliga. Wenn die Fans ausbleiben, ist es schwierig, diese Kundschaft wiederzugewinnen.

Die Beliebtheit von Sportbars

Einige Lokalbesitzer haben erkannt, dass die Ausstrahlung von Sportereignissen wie der Champions League eine große Anziehungskraft auf Kunden hat. Es gibt unzählige Bars, die einen großen Erfolg ausschließlich damit verbuchen. Sie haben ihr Angebot und ihre Einrichtungen entsprechend angepasst. Die Bedürfnisse des fußballbegeisterten Publikums werden somit zur vollsten Zufriedenheit erfüllt.

Die Beliebtheit von Sportbars lässt sich auf mehrere Faktoren zurückführen:

  • Live-Erlebnis: Sie bieten ein einzigartiges Live-Erlebnis, bei dem Fans die Spiele in Echtzeit verfolgen können. Das gemeinsame Anfeuern und Mitfiebern mit Gleichgesinnten schafft eine besondere Atmosphäre und steigert das emotionale Engagement.
  • Vielfalt an Sportereignissen: Sportbars übertragen nicht nur Fußballspiele, sondern auch andere Sportarten wie Basketball, Tennis, Formel 1 und mehr. Dadurch können sie ein breiteres Publikum ansprechen und verschiedene Interessen abdecken.
  • Geselligkeit und Gemeinschaft: Diese Lokalitäten bieten eine Plattform, um sich mit Freunden und anderen Fans zu treffen. Sie schaffen eine soziale Umgebung, in der sich Menschen mit ähnlichen Interessen vernetzen können.
  • Spezialangebote und Veranstaltungen: Viele Bars bieten spezielle Angebote wie Happy-Hours, Aktionsmenüs oder spezielle Events an, um die Kunden anzulocken. Dies kann von Rabatten auf Getränke während der Spiele bis hin zu Gewinnspielen und Auftritten von Gastrednern reichen.

Die Kombination aus dem Live-Erlebnis, der Geselligkeit, der Vielfalt an Sportereignissen und den zusätzlichen Angeboten macht Sportbars sehr beliebt. Sie bieten eine unterhaltsame und mitreißende Umgebung. Die Fans kommen zusammen, um ihre Mannschaften anzufeuern und dabei auch gastronomische Service zu genießen.

Fazit

Aufgrund der begeisterten Fußball-Fans werden weiterhin viele Gastronomiebetriebe ihr Konzept auf Sportevents wie die Champions League setzen. Insgesamt zeigt sich, dass Sportturniere wichtig sind für die Gastronomie, den Tourismus und das Gastgewerbe. Sie schaffen Chancen für Umsatzsteigerungen, erhöhen die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen. Die Austragungsorte generieren zu dieser Zeit ein enormes Wachstum und erzielen dadurch starke Umsätze.

Besonders in Europa hat Fußball eine große Bedeutung und ist für viele Menschen ein besonderes Ereignis. Dabei wird besonders auf das Essen bei solchen Events Wert gelegt, da es das soziale Miteinander fördert und zur Atmosphäre beiträgt. Durch die Spannung des Spieles, den kulinarischen Genuss und das vergnügliche Miteinander schafft diese Kombination positive Erinnerungen.

Le Palais Hotel Prague – eine Oase im Herzen Prags

Das Hotel trägt seinen Namen nicht zufällig, es wurde im 19. Jahrhundert als Wohnpalais gebaut. In der Innengestaltung des Hotels achtete man besonderes darauf, die Wohnkultur des Fin de Siècle beizubehalten, weswegen das Le Palais mit seinen 60 Zimmern und 12 Suiten ein heimisch-trautes Flair ausstrahlt. Einige Zimmer werden von originalen Deckenfresken des berühmten tschechischen Malers Luděk Marold (1865-1898) geziert, andere haben Balkone oder offene Kamine.

Restaurant, Bar und Bibliothek

Das exklusive Hotelrestaurant „Le Papillon“ bietet innovative internationale Haute Cuisine. Der Wein-Schwerpunkt, der sich in allen VI Hotels & Resorts wiederfindet, schlägt sich in der bedachten Auswahl internationaler Tropfen nieder. In den warmen Monaten wird die Sonnenterrasse gern genutzt, zumal sich von hier ein malerischer Panoramablick über die Stadt eröffnet.

Die Bibliothek mit ihrem Kamin, ihren Tischlampen und den gravitätischen Fauteuils erinnert an die Atmosphäre der literarischen Salons um die Jahrhundertwende und wird von vielen Gästen zur Entspannung aufgesucht. Ebenso gern wird die offene Lobby-Bar als Treffpunkt genutzt. Rund um die Uhr werden hier Snacks und Sandwiches sowie ein reichhaltiges Angebot an Drinks und Zigarren angeboten.

Pure Spa by Ligne St Barth

Das Pure Spa stellt einen besonderen Schwerpunkt des Le Palais Hotels Prague dar. Sämtliche Behandlungen werden mit Produkten der Luxusmarke Ligne St Barth durchgeführt – die auch in der Spa Boutique zum Kauf erhältlich sind. Selbige werden ausschließlich aus natürlichen Zutaten hergestellt, die ihren Ursprung in tropischen Pflanzen der französischen Karibik haben. Im angrenzenden Health Club können sich Gäste oder Club-Mitglieder im Fitnessstudio ertüchtigen oder in Whirlpool, Sauna, Dampfbad und Aromadusche entspannen.

Konferenzen, Hochzeiten und Feste

Das Le Palais Hotel Prague verfügt über einen Prunkraum, der für Konferenzen und Feste genutzt wird und bis zu 80 Personen fasst. Ebenso stehen die Suiten für exklusive Veranstaltungen im kleineren Kreis von bis zu 30 Personen zur Verfügung. Aufgrund des familiären Ambientes wird das Hotel besonders gern für Familienfeste, Verlobungen und Hochzeiten mit bis zu 100 Gästen genutzt. Das Hotelteam arrangiert individuell abgestimmte Rahmenprogramme oder Sightseeing-Touren.

Geschichte des Hauses

1841 erbaut, wurde das ehemalige Wohnpalais in den Jahren 1888 bis 1897 vom damaligen Eigentümer komplett im Stil der Belle Époque zu seinem heutigen Erscheinungsbild umgebaut. Im Jahr 2002 wurde das Palais schließlich grundlegend renoviert und in ein luxuriöses 5-Sterne-Hotel verwandelt. Seit seiner Eröffnung gilt das Le Palais als das schönste Belle-Époque-Hotel Prags, was auch zahlreiche Auszeichnungen bestätigen: darunter im Jahr 2011 die Auszeichnung als „Best City Boutique Spa“ durch SENSES und die Verleihung des Certificate of Excellence durch TripAdvisor, in den Jahren 2008 und 2009 die Ehrung als „Czech Republic’s Leading Boutique Hotel“, die Reihung unter die 10 besten Luxushotels Europas und die 100 besten Luxushotels der Welt im Jahr 2008 sowie der von den Leading Hotels of the World verliehene Leaders Club Gold Award.

Lage

Der Stadtteil Kralovske Vinohrady trägt eine jahrhundertealte Geschichte und gilt heute als gehobene, Prager Wohngegend. Einst eine eigene Stadt, wurde Kralovske Vinohrady 1922 an Prag angeschlossen und entwickelte sich rasch zum Residenzviertel. Prachtvolle Herrschaftshäuser wurden errichtet, wovon viele bis heute erhalten sind. Der Weinberg, nach dem Stadt bzw. Viertel benannt wurden, liegt gute 10 Gehminuten vom Hotel entfernt ist und kann noch besichtigt werden. Die nächste Umgebung ist gesäumt von Parks und Gartenanlagen, Cafés und Restaurants. Der Wenzelsplatz und das Nationalmuseum sind 5 Fahrminuten entfernt und mittels kostenlosem Shuttle-Service vom Hotel sehr gut erreichbar. Das Le Palais Hotel Prague ist zudem das am nächsten zum Kongresszentrum Prag gelegene Luxushotel.

 U Zvonařky 1, 120 00 Praha 2, Tel.: +420 234 634 111, E-Mail: info@palaishotel.cz, www.vi-hotels.com/le-palais

 


"Hamburger Menü" im Mercier und Camier

Das Restraurant Mercier und Camier im Hamburger Literaturhaus hat ein ambitioniertes Menüangebot gestartet. Seit einigen Wochen gibt es im Restaurant im ersten Stock mit Blick auf die Außenalster das „Hamburger Menü“ – mittwochs bis samstags und auf Vorbestellung. Dies begründet der Pächter des Restaurants, der Herausgeber des Magazins Effilee, Vijay Sapre, mit dem kulinarischen Anspruch, den das Menü gerecht werden soll. Es solle „Beachtung verdienen“, sagte er im Rahmen eines Pressedinners. Das hießt, die Qualität des Menüs soll auf Stenreniveau liegen, während das reguläre Angebot des Restaurants eher auf das Publikum der Veranstaltungen im Literaturhaus ausgerichtet ist.

Das Menü Menü wird auch künftig aus regionalen Gerichten bestehen, die aber nicht unbedingt traditionell zubereitet werden sollen, erklärt Vijay Sapre das Konzept. Umgesetzt wird dies von einem erfahrenen kulinarischen Team: Oliver Schubert hat im Le Canard gearbeitet, war mit Eckart Witzigmann in Japan und im Tristan unter Gerhard Schwaiger in Portals Nous, Küchenchef Ingolf Klinder war in der Hanselounge in Hamburg, Ascot Hotel in Zürich, und in der Traube in Blansingen und Mario Michaelis hat unter anderem Stationen bei Heinz Wehmann im Landhaus Scherrer, Joachim Wissler im Vendôme und Gerald Zogbaum in der Küchenwerkstatt hinter sich. Das Menü besteht aus sechs Gängen und kostet 75 Euro.

Das derzeitige Menü beginnt mit Labskaus mit hausgeräuchertem Aal. Die Neuinterpretation des norddeutschne Klassikers stellt vor allem den Fisch und die Rote Bete deutlicher heraus. Das saisonale Gemüse, fermentiert und kandiert war sehr knackig und gleichzeitig intensiv im Geschmack. Etwas einfacher im Geschmacksbild war die gebratene Seezunge mit Senfspinat. Das gebratene Kalbsbries mit dreierlei Erbse, Minze und Speckschaum kann sicher auch Menschen überzeugen, die mit Bries nicht viel anfangen können. Im Hauptgang steht derzeit eine Brust von Stubenküken mit Tomate, Frühlingszwiebeln und Buttermilchkartoffeln auf der Karte. Die Rote Grütze „Mercier und Camier“ mit Panna Cotta, Sorbet und Parfait wertet den norddeutschen Klassiker auf, ohne ihn zu verfremden.

 

Lockdown und die Folgen

Wie Restaurants die Durststrecke überstehen können

In Österreich, Deutschland, wie auch in vielen anderen Teilen Europas, haben es die Restaurants momentan schwer. Sie sind es, die vom Lockdown besonders betroffen sind. Oftmals trifft der Schlag doppelt: Die vorhandenen Güter müssen entsorgt werden, hinzukommen die fehlenden Einnahmen. Darf geöffnet werden, müssen die Güter wieder herangeschafft werden. Aber welche Optionen gibt es, um die Durststrecke zu überwinden?

Finanzquellen auftun

Ein glücklicher Gastronom ist der, der aktuell im österreichischen Lotto 6 aus 45 gewinnt. Wer Millionen, oder allein einen hohen sechsstelligen Betrag gewinnt, der hat natürlich weniger Sorgen. Doch die Chance auf den Gewinn ist ungefähr so hoch, wie den Zeitpunkt der sicheren und dauerhaften Lockerungen zu schätzen. Unternehmen benötigen somit eigene Ideen, wie sie neue Finanzquellen auftun:

  • Lieferdienste/To-Go – viele Gastronomiebetriebe haben sich längst den gängigen Lieferdiensten angeschlossen. Andere errichten ihre eigenen Dienste, teils auch in Partnerschaft mit anderen Betroffenen. Warum auch nicht? Das Restaurant kann wunderbar mit dem Weinvertrieb zusammenarbeiten – und gibt es nebenher noch die Kleidung aus der Boutique, so gewinnen alle.
  • Ideen – etliche Restaurants haben aktuell das Timing erkannt. Wurden im Frühjahr und Sommer unzählige Wohnwagen und Wohnmobile abgesetzt, so können diese auch als Gastraum genutzt werden. In ganz Deutschland, aber auch in Österreich, bieten Restaurants mittlerweile das Mehrgängemenü im Wohnwagen oder Wohnmobil an. Die Gäste sind draußen auf dem Parkplatz, die Servicekräfte servieren das Essen bis zum Wohnmobil.
  • Mitnahmegeschäft – so einige Bars und Kneipen stellen sich gerade auf den außer-Haus-Verkauf um. Das Zentrum des Geschehens betrifft natürlich warme, alkoholische Getränke, die zur Weihnachtszeit passen. In manchen Großstädten gibt es ganze Glühweinstraßen, an denen sich Kunden entlanghangeln können.

Doch trotz aller Ideen und Möglichkeiten, sind diese meist nur der Tropfen auf den heißen Stein. Ein Wohnwagendinner bedeutet immer noch, dass viel Personal vor Ort sein muss, die Miete und Stromkosten laufen weiter, die Einnahmen liegen aber unter dem normalen Niveau.

Es ist also oft notwendig, einen Kredit aufzunehmen. Restaurantbetreiber sind selbstständig, was dieses Vorhaben immer wieder erschwert. Zumal in diesem Fall das Restaurant nicht als sichere und gute Einnahmequelle angegeben werden kann. Dennoch gibt es natürlich Kredite, die auch in diesen Zeiten aufgenommen werden können. Betroffene müssen jedoch gut hinschauen, die Angebote vergleichen und selbst rechnen. Es ist nie ausgeschlossen, dass Kredithaie die aktuelle Lage für sich nutzen wollen.

Staatliche Förderungen nutzen

Sowohl in Deutschland als auch in Österreich gibt es staatliche Hilfen, die der Gastronomie durch die Coronakrise und die Lockdowns helfen soll. Während Österreich aktuell zumindest hart kämpft, um den Skitourismus aufrechtzuerhalten, sieht die Lage in Deutschland für Betroffene teils hart aus:

  • Angebot – zum Lockdown gab es die sogenannten Novemberhilfen. Der November des Vorjahres oder, in speziellen Fällen, ein Durchschnittsverdienst des letzten Jahres sollte als Grundlage genommen werden. Für den Dezember wird ein ähnliches Modell folgen.
  • Problem – erst seit Ende November können die Hilfen überhaupt beantragt werden. Da zu viele Betrüger im Frühjahr versuchten, sich Gelder zu sichern, ist der Antrag nur über Steuerberater ausfüllbar. Die Auszahlung wird wohl zuerst als Abschlagszahlung geschehen, wobei hier bis zu 10.000 Euro im Gespräch sind. Der Rest des Geldes wird in den nächsten Monaten folgen.
  • Weiteres Problem – der Lockdown wurde verlängert. Die Novemberhilfen reichen also nicht, zumal es für viele Betriebe nicht machbar ist, die erlaubten Tage zwischen Weihnachten und Neujahr zu öffnen. Bislang merken zwar einige Politiker an, dass an die Zeit nach dem Lockdown gedacht werden muss, doch wann diese Zeit kommt und wie diese aussieht, ist bislang gar nicht bekannt. Bislang ist es eher so, dass die Restaurantbetreiber, die beste Hygiene- und Schutzvorkehrungen installiert - und finanziert – haben, vor geschlossenen Türen stehen.

Und wie ist das in Österreich? Gewissermaßen trifft der Lockdown österreichische Betriebe wesentlich stärker, denn sie dürfen Speisen nur zwischen 06:00 Uhr und 19:00 Uhr abgeben. In Deutschland sind die Zeiten deutlich offener. Die Hilfen sehen wie folgt aus:

  • Umsatzersatz - Betriebe können einen Umsatzersatz anfordern. Grundlage sind natürlich die vergleichbaren Umsätze.
  • Kurzarbeit und Neustart - gerade die Gastronomie wird gefordert. Die Kurzarbeit wird verbessert, zugleich gibt es ein Wirtepaket über insgesamt 500 Millionen Euro, welches die Betriebe unterstützen soll, den Betrieb wieder hochzufahren.
  • Steuerliche Erleichterungen - auch sie zählen für die Gastronomie.

Es gibt natürlich noch weitere Pakete, die jeder Betroffene für sich anfragen und beantragen kann. Wichtig ist wirklich zu bemerken, dass Österreich nun schon Nägel mit Köpfen für später macht. Die ›Wiederaufbauhilfen‹ dürften für viele Gastronome von hohem Interesse sein. Denn eines ist klar. Selbst wenn am 6. Dezember der aktuelle Lockdown endet, so werden nicht die Massen an Gästen in die Restaurants und Bars stürmen, die von früher bekannt sind. Dies geht ohnehin aufgrund der Abstandsregelungen nicht, doch sind natürlich auch die Menschen vorsichtiger.

Der beste Weg für Restaurants ist, tatsächlich zweigleisig zu fahren und sich auf Liefer- und Abholdienste zu verlassen. Auch die Wohnwagenangebote sind eine Option, um wenigstens Geld zu verdienen.

Eine Durststrecke ist im Regelfall ein absehbarer Zeitraum. Für Gastronomiebetriebe ist seit dem Frühjahr absolut gar nichts mehr absehbar, sodass sie eher von Dürre sprechen dürfen. Sicherlich sind viele Betriebe wunderbar kreativ und innovativ geworden, teils haben sich Allianzen gebildet, die vorher nie denkbar waren. Doch trotz aller Ideen sind diese natürlich ein Tropfen auf den heißen Stein. Sie sind wichtig, doch allein sichern sie allenfalls das bare Überleben.

Gewiss sollte jeder Betrieb die Hilfen nutzen, die ihm zur Verfügung stehen. Dass die Beantragung nicht immer leicht ist, die Formulare gerne einen Monat zu spät kommen und sich die Auszahlung – gerade in Deutschland – hinzieht, ist ein anderes Thema. Doch stehen die Hilfen den Betrieben schlichtweg zu und sollten daher genutzt werden. Österreich hat schon den Wiederaufbaufond für stark geschädigte Betriebe, der beim erneuten Öffnen durchaus helfen könnte.

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