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Themen-Events planen: Ein Leitfaden am Beispiel Gastronomie

Allgemein lässt sich in den deutschsprachigen Ländern ein wachsender Trend an Eventurlauben und auch ein größer werdender Erlebnisanspruch bei Touristen feststellen. Dies lässt sich beispielsweise an der Zunahme an Themenparks, Großveranstaltungen, Pilgerreisen oder auch Abenteuerreisen in Verbindung mit Risikosportarten erkennen. Touristen wünschen in ihrer Freizeit vermehrt neuartige und besondere Erlebnisse.

Dies bedeutet für die jeweiligen Veranstalter entsprechend größere Herausforderungen, was die Planung und auch die Ideenfindung für außergewöhnliche Events oder gar ganze Erlebniswelten betrifft. Wirtschaftswissenschaftlerin Grit Lippmann spricht in einer Untersuchung aus diesem Grund von einer zunehmenden Eventisierung der Gesellschaft. Auch die Gastronomie und Hotellerie muss auf die wachsenden Ansprüche seitens der Gäste reagieren, weshalb Events unterschiedlicher Art an Bedeutung gewinnen, was auch der DEHOGA Westfalen in einem Beitrag verdeutlicht.

Events als Marketinginstrument

Im Allgemeinen können Marketingmaßnahmen im Bereich der Gastronomie sehr vielfältig aussehen. Klassischerweise werden Anzeigen in Zeitungen, Magazinen, Gästeführern der Region sowie im Netz bei entsprechenden Portalen geschaltet. Auch Mailings, Newsletter und die Gestaltung hochwertiger Werbemittel wie Broschüren und Flyer gehören zu den Standardmaßnahmen. Im Vergleich dazu sind Events sicherlich weitaus kosten- und zeitintensiver zu bewerten, was vor allem kleinere Betriebe bereits im Vorfeld abschreckt. Allerdings können Events vor allem langfristig deutlich gewinnbringender sein, nicht zuletzt was die Verbesserung der Imagewerte des Unternehmens betrifft.

 

Begriff Eventmarketing

Unter Eventmarketing wird die „Inszenierung von Ereignissen sowie deren Planung, Organisation und Kontrolle im Rahmen der Unternehmenskommunikation verstanden, so dass durch erlebnisorientierte firmen- oder produktbezogene Veranstaltungen emotionale und physische Reize und starke Aktivierungsprozesse ausgelöst werden.“ (laut daswirtschaftslexikon.com). Zentrales Ziel bei einem Event ist die Möglichkeit, mit der jeweiligen Zielgruppe in direkten Kontakt bzw. Dialog treten zu können.

 

 

Einordnung und Bedeutung von Events

  • Events im Marketingmix

Diese Form des Marketings sollte niemals für sich alleine stehen, sondern passend zur allgemeinen Kommunikationsstrategie ausgerichtet sein. Hierfür ist es wichtig, dass die Unternehmensphilosophie klar definiert ist. Hat sich ein Gastronom beispielsweise voll und ganz regionalen und saisonalen Lebensmitteln verschrieben, sollte dies auch beim Event klar kommuniziert werden. Des Weiteren hat ein Event im Marketingmix neben den klassischen Werbemaßnahmen und der PR eine ergänzende und trotzdem gleichberechtigte Funktion. Sie gelten im Besonderen im Hinblick auf die Verbesserung der Kundenbindung als unabdingbares Instrument für sämtliche Branchen. Erfolgreiches Eventmarketing ist des Weiteren nicht ohne die Integration weiterer Kommunikationsmaßnahmen möglich. So muss beispielsweise im Vorfeld durch Werbemaßnahmen (Plakate, Flyer, Anzeigen und weiteres) ausreichend Aufmerksamkeit für den Event geschaffen werden.

  •  Events und ihre Bedeutung für die Gastronomie

Events sind erlebnisorientiert und bieten eine ungezwungene Plattform, um mit Kunden in direkten Kontakt zu gelangen. Schließlich nehmen die Gäste aus freien Stücken an der Veranstaltung teil, was sie offener für emotionale und auch physische Erlebnisse macht. Der dadurch entstehende hohe Grad an Aufmerksamkeit sollten Gastronomen nutzen, um das eigene Image aufzuwerten oder Neukunden zu überzeugen.

Bei der großen Auswahl an gastronomischen Angeboten schauen sich Verbraucher vermehrt im ersten Schritt die Bewertungen zu einem Restaurant oder Hotel auf Bewertungsportalen wie TripAdvisor oder Yelp an und entscheiden sich nicht selten anhand dessen für oder gegen das jeweilige Angebot. Erleichtert wird das Bewerten indes durch mobile Endgeräte wie Smartphone oder Tablet. Positive Bewertungen sind daher essentiell für die Gastronomie. Mit Blick auf den wachsenden Erlebnisanspruch der Gäste können Events entsprechend hilfreich sein, um sich von der Konkurrenz abzuheben und positive Bewertungen zu generieren.

 

  • Themen-Events und andere Eventtypen

Insgesamt gibt es zahlreiche Arten an Events, wie beispielsweise Konzerte, Unternehmensinszenierungen, Mitarbeiterevents, Versammlungen, Modenschauen, Jubiläen, Messen, Sportveranstaltungen u.v.m. Laut Rübner (2008) können drei Kriterien schrittweise bei der Typologisierung von Events helfen:

 

Im gastronomischen Bereich sind im Besonderen Themen-Events von Belang, also Veranstaltungen, die unter einem bestimmten Motto stehen und besonders erlebnisorientiert ausgerichtet sind. Sie werden eingesetzt, um Neukunden zu generieren, Bestandskunden zu binden und auch um das eigene Image langfristig aufzuwerten. Folglich werden einige weitere Eventtypen, die für die Gastronomie interessant sind, dargestellt:

Kick-Off-Veranstaltung

Es handelt sich hierbei um eine Eröffnungsveranstaltung, beispielsweise wenn in einem gastronomischen Betrieb neue Räumlichkeiten vorgestellt werden sollen oder aber der Betrieb seine unternehmerische Ausrichtung geändert hat.

Ziel: Informieren, Aufmerksamkeit generieren 

Tag der offenen Tür

Ein offenes Event, bei dem ein breites Publikum eingeladen ist, sich im jeweiligen Betrieb umzuschauen. Im gastronomischen Bereich können Musik und kulinarische Angebote (Kostproben) den Event zusätzlich aufwerten.

Ziel: Aufmerksamkeit generieren, Vertrauen schaffen, Imagewerte verbessern 

Festakte

Ein Jubiläum oder ein anderer besonderer Anlass, wo im Besonderen der feste Kundenstamm oder die Mitarbeiter sowie Partner eingeladen sind.

Ziel: Kundenbindung, Mitarbeitermotivation, Stärkung von vorhandenen Kooperationen 

 

Themen-Events in fünf Phasen planen

Ein Themen-Event für Gäste kann im Grunde in fünf übergeordneten Schritten erfolgen, wobei vor allem die Vorarbeit den größten Zeit- und Arbeitsaufwand bedeutet. Hier werden die Weichen für einen reibungslosen Ablauf am Eventtag geschaffen. Um den Erfolg eines Events bestmöglich bewerten zu können, ist schließlich eine umfassende Evaluation vonnöten.

 

1.       Konzeption und Planung

Bevor einzelne Aspekte wie das kulinarische Angebot oder die einzelnen Programmpunkte geplant werden, ist die Erstellung eines Konzepts von enormer Wichtigkeit. Es hilft zum einen, den Event passend zur allgemeinen Kommunikationsausrichtung zu planen, andererseits aber auch Struktur in verschiedene Abläufe zu bringen. Hierfür sollte sowohl ein grobes Konzept, welches die wichtigsten Daten enthält, als auch eine detaillierte Version mit entsprechenden Aufgaben und Deadlines entwickelt werden. So können sich alle Beteiligten schnell und einfach in den Planungsprozess einfinden.

1.1   Idee und Themenfindung

Wie bereits erläutert, stehen Themen-Events zumeist unter einem bestimmten Motto oder beziehen sich auf ein bestimmtes Thema. Eine konkrete Idee zu finden, die den hohen Ansprüchen moderner Gäste gerecht wird, erweist sich bereits als große Hürde. Allerdings existieren verschiedene Tricks, wie die Kreativität angeregt werden kann. So kann beispielsweise die Beantwortung verschiedener Fragen eine größere Auswahl an Event-Ideen liefern:

  •  In welcher Region befindet sich der gastronomische Betrieb?

So ziemlich jede Region zeichnet sich durch etwaige Besonderheiten aus. In Berlin ist es die kulturelle Vielfalt, in Nordrhein-Westfalen die industrielle Historie, in Bayern sind es die Berge oder an der Mosel der Wein. Überall finden sich Eigenheiten, die sich bereits als Themen für ein Event eignen.

  •  Welche Besonderheiten bietet der konkrete Standort?

Vielleicht bietet allein der Ort oder die Stadt Besonderheiten, die sich als mögliches Thema eignen, zum Beispiel die Bremer Stadtmusikanten als Wahrzeichen der Stadt Bremen.

  •  Welche Unternehmensphilosophie verfolgt der Betrieb?

Die Ausrichtung des Unternehmens kann weiterhin mögliche Themen eingrenzen, wird das Beispiel mit der regionalen sowie saisonalen Küche bedacht.

  •  Gibt es besondere Ereignisse in der nächsten Zeit?

Ostern, Weihnachten, Muttertag oder Valentinstag gehören wohl zu den klassischen Ereignissen im Jahr, die jedem bekannt sind und sich durchaus für Themen-Events eignen. Aber auch andere Ereignisse wie die Olympischen Spiele oder die Fußball-WM können eine passende Idee liefern.

  •  Welche Produkte / Dienstleistungen werden angeboten?

 

Handelt es sich beispielsweise um ein italienisches Restaurant, kann ein Thema beispielsweise eine „kulinarische Reise durch Italien“ sein.

  •  Welche branchenspezifischen Trends gibt es?

Als Gastronom ist es stets wichtig, über aktuelle Trends in der Branche Bescheid zu wissen. Warum also nicht auch die Gäste über die Neuerungen in einem angenehmen Umfeld informieren? So können beispielsweise neue Cocktailtrends thematisiert werden oder auch der aktuelle Craft Bier Boom. Der Gastronom kann hier gerne moderierenden Charakter aufweisen.

  •  Welche allgemeinen Trends existieren?

Neuerungen gibt es jährlich in sämtlichen Branchen, eventuell lässt sich eine davon mit dem gastronomischen Angebot verbinden. Beispielsweise nimmt die Beliebtheit der E-Bikes seit Jahren deutlich zu. So bietet sich zum Beispiel eine geführte E-Bike-Tour in der Region mit Lunch an.

 

1.2   Wer soll angesprochen werden?
 

© geralt (CC0 1.0) – www.pixabay.com


Um ein Event bestmöglich planen zu können, muss auch klar sein, für wen die Veranstaltung gedacht ist. Mit anderen Worten ist eine umfassende Definition der Zielgruppe zentraler Bestandteil für die Konzeption des Eventmarketings. (Die eigenen Mitarbeiter sollen hier nicht betrachtet werden, um den Umfang nicht zu sprengen). Bei den Kunden existieren zahlreiche verschiedene Gruppen, die angesprochen werden können. Soll zum Beispiel die Kundenbindung zu bestehenden Kunden gestärkt werden? Oder ist es Ziel, Neukunden zu generieren. Vielleicht soll auch eine neue Gruppe an Menschen angesprochen werden, beispielsweise vordergründig junge Leute. Weiter kann der Fokus aber auch auf potentielle Kunden aus nächster Umgebung gesetzt werden. Die Wahl der Zielgruppe zeigt bereits, wie eng dieser Definitionsprozess auch mit der Zielsetzung sowie mit der Themenfindung verknüpft ist.

 

1.3   Was soll mit dem Event erreicht werden?

Bei der Konkretisierung der Ziele ist es wichtig, nicht nur die kurzfristigen Ziele, sondern vor allem auch die langfristigen Ziele im Blick zu haben, welche mit einem Themen-Event erreicht werden sollen. Hierbei sollten die übergeordneten Ziele des Betriebs nicht außer Acht gelassen werden.

 

Beispielziele:

Kurzfristige Ziele

 
  •       Umsatzsteigerung
  •       Direkter Kundenkontakt
  •       Kunden über Neuerungen / Angebote informieren
  •       Aufmerksamkeit
 

Langfristige Ziele

 
  •       Imagegewinn
  •       Steigerung der Bekanntheit
  •       Neupositionierung
  •       Absetzen vom Wettbewerb
 

 

1.4   Zeitplan und Festlegung der Location

Stehen Thema, Zielgruppe und die zu erreichenden Ziele fest, können im Grunde die wichtigsten Daten des Events festgelegt werden, hierzu zählen unter anderem folgende Faktoren:

 

Datum und Uhrzeit:

  • An welchem Datum soll die Veranstaltung konkret stattfinden?
  • Handelt es sich um einen Abend oder sogar um mehrere Tage bzw. Termine?
  • Kann bereits eine Uhrzeit eingegrenzt werden?

 Location:

  • Wo soll die Veranstaltung stattfinden, indoor oder outdoor?
  • Soll die Veranstaltung in den eigenen Räumlichkeiten oder doch extern erfolgen?
  • Welche alternativen Locations sind denkbar?

 Wichtig bei der Wahl des Eventtermins ist ausreichend Vorlaufzeit für die Vorbereitungen zu gewährleisten. Bestenfalls werden bereits jetzt die wichtigsten Deadlines gesetzt, wie beispielsweise bis wann die Band gebucht werden sollte oder Einladungen verschickt werden, in welchem Zeitraum Werbung zu schalten ist und weitere wichtige Terminfestlegungen. Zum einen verliert das Unternehmen selbst dadurch nicht den Überblick, zum anderen sind beispielsweise für die Erstellung von Werbematerialien Partner wie Werbeagenturen nötig, die ebenso ausreichend Vorlaufzeit benötigen. Grundsätzlich ist eher großzügig zu planen, um ausreichend Zeitpuffer für unerwartete Ereignisse zu haben.

 

1.5   Ablaufplan und Personalaufteilung

Im Grunde können zwei Ablaufpläne entwickelt werden. Der erste beinhaltet im Detail genau alle durchzuführenden Vorbereitungsmaßnahmen. Der Übersicht halber bietet sich hier die Kategorisierung in unterschiedliche Themengebiete an, wie:

  • Location-Vorbereitung
  • Unterhaltungsprogramm
  • Menü
  • Getränke
  • Service
  • Marketing
  • Einladungen und Reservierungen
  • und weitere Kategorien

Der zweite Plan beschreibt den konkreten Ablaufplan des Eventtages. Von der Begrüßung bis hin zur Verabschiedung sollte jedem Mitarbeiter klar sein, wo seine Aufgaben liegen. Wichtig ist zudem, dass auch die einzelnen Programmpunkte passend aufeinander abgestimmt sind, ohne dass zu lange Leerlaufzeiten oder anders herum Überforderung bei den Gästen entsteht. Wichtig ist entsprechend eine optimale Personalaufteilung.

 

2.       Aspekte vor der Veranstaltung

Einzelne Aspekte eines Events sind für sich stehend bereits sehr planungsintensiv, da Angebote eingeholt werden müssen, Verhandlungen und die Zusammenarbeit mit externen Partnern nötig werden.

 

2.1   Kulinarisches Angebot

Das Menü muss zunächst zusammengestellt werden. Dabei muss das Event und seine Themenausrichtung Berücksichtigung finden, aber auch im Bereich des Machbaren liegen. Zudem sind die Kundenerwartungen zu bedenken und alternative Gerichte zum Beispiel für Vegetarier einzukalkulieren. Um weiterhin einen passenden Ablauf der Menüfolge sicherzustellen, ist ein Probekochen empfehlenswert.

Weiterhin wichtig ist, dass alle Bezugsquellen für Lebensmittel und Getränke rechtzeitig über die benötigte Menge an Waren informiert werden. Die jeweilige Bestellung ist entsprechend rechtzeitig und unter Berücksichtigung von Lieferfristen sowie Lieferzeiten abzugeben.

 

  

2.2   Dekoration

Auch bei der Dekoration der Location reicht es zumeist und auch hier in Abhängigkeit vom jeweiligen Event nicht aus, ohne Inanspruchnahme von externen Partnern zu agieren. Ab einer bestimmten Anzahl an Gästen sind beispielsweise zusätzliche Tischwäsche, Geschirr oder allgemein Dekorationsartikel sowie Blumenarrangements nötig. Wichtig ist, dass ein zum Motto passendes Farbkonzept überlegt wird, um ein optimales Ambiente für die Veranstaltung zu präsentieren. Von Belang sind weiter ein passendes Beleuchtungskonzept und eine dem Event angemessene Akustik. Je deutlicher ein Konzept für die Gäste ersichtlich ist, desto professioneller wirkt die letztliche Veranstaltung.

 

  

2.3   Marketing: Werbung und PR

Welche Marketingmaßnahmen umgesetzt werden sollen, hängt stark von den Faktoren vorhandenes Budget und definierte Zielgruppe ab. Das Budget spielt von daher eine Rolle, wie umfangreich der Event beworben werden kann. Die Zielgruppe gibt letztlich die zu nutzenden Kanäle vor. Anzeigen sind vor allem zur Generierung neuer Kunden wichtig.

 Auswahl an möglichen Werbeträgern:

  • Printanzeigen (regionale Tageszeitung, regionale Wochenblätter, Special Interest Magazine, Allgemeine Magazine)
  • Plakate (klassisch, Online-Banner)
  • Radio-Beitrag
  • Veranstaltungskalender-Eintrag (online und in Zeitungen, anderen Printprodukten)
  • Online-Anzeigen (auf passenden Portalen, sozialen Netzwerke)

 

© anachinchilla (CC0 1.0) – www.pixabay.com

Neben der klassischen Anzeigenschaltung kann noch über weitere Kanäle informiert werden. Vor allem die eigenen Werbemittel (insofern vorhanden) sollten hierfür Verwendung finden, um in erster Linie Bestandskunden zu erreichen:

  • Eigene Webseite (als News, im eigenen Veranstaltungskalender und weiteres)
  • Soziale Netzwerke (beispielsweise als Veranstaltungs-Post auf dem eigenen Facebook-Unternehmensprofil,
    Tipp: Übers Privatprofil potentielle Gäste zur Veranstaltung einladen)
  • Im Newsletter (als News)
  • In der eigenen Broschüre
  • Flyer (insofern es sich um eine größere Veranstaltung handelt)

Auch eine kurze „Pressemitteilung“ an regionale Zeitungen kann erfolgsversprechend sein.

Insbesondere bei Anzeigenschaltungen muss mit ausreichend Vorlaufzeit gerechnet werden, schließlich existieren je nach Medium bestimmte Termine für den Anzeigenschluss. Je nach Erscheinungsweise kann diese auch mal über einen Monat betragen.

Zeit und Geld wird weiterhin auch für die Gestaltung der Werbematerialien benötigt. Gerade in Bezug auf hochwertige Anzeigen, Broschüren oder Flyer ist die Zusammenarbeit mit einer Werbeagentur, Druckerei oder zumindest mit einem erfahrenen Mediengestalter empfehlenswert, da hier nicht nur das gestalterische Know-how vorhanden ist, sondern auch Wissen in Bezug auf Druckqualität und weitere technische Details. Dies gilt im Grunde auch für den Druck verschiedener Werbematerialien, je hochwertiger Broschüren oder Flyer in der Qualität sind, desto professioneller wird der Event bereits im Vorfeld wahrgenommen.

 Tipp: Die Veranstaltung sollte über eine Reservierung gebucht werden müssen. Nur so lässt sich bestmöglich planen und kalkulieren. Entsprechend sollte auch ein Datum für den Anmeldeschluss (abhängig von der Größe des Events) definiert werden.

 

2.4   Einladungen

Das Verschicken von Einladungen hat mehrere Vorteile: Sie ermöglichen eine persönliche Ansprache und vermitteln beim Eingeladenen ein positives Gefühl. Marketingexperten beschreiben diesen Sachverhalt gerne als „Streichelpsychologie“, wie folgender Magazinbeitrag erläutert. Schließlich dienen aber auch Einladungen der verbesserten Kalkulation und Planung des Events. Entsprechend ist auch hier eine konkrete Vorlaufzeit zu definieren.

 

Auch bei den Einladungen gilt, dass diese qualitativ hochwertig aussehen sollten, passend zum Thema und Betrieb. Es gibt im Netz zwar Tools, die ein Gestalten der Einladungskarten auch in Eigenregie ermöglichen, allerdings ist hier ein gewisser Mindestgrad an Know-how vonnöten. Vor allem wenn die Einladungskarten auf dem klassischen Postweg versendet werden sollen, muss die Einladung so aufbereitet sein, dass sie auch von einer Druckerei druckbar ist. Diese geben indes meist spezielle Datenanforderungen an, die für ein hochwertiges Ergebnis eingehalten werden müssen. Aus diesem Grund rät die Onlineprinters GmbH auf ihrer Webseite diedruckerei.de von der Erstellung von PDF-Dateien mit kostenlosen Zusatzprogrammen ab, da hier nicht die Qualität ermöglicht wird, die für ein gutes Druckergebnis notwendig ist. Vom Drucken mit dem eigenen Druckgerät ist aus Qualitätsgründen ohnehin abzuraten. Natürlich können die Einladungen auch online versendet werden.

 

2.5   Programmpunkte

In erster Linie sollten die Programmpunkte zum Thema passen und auch in den gewählten Räumlichkeiten umsetzbar sein. Vor allem bei der Zeiteinteilung ist großzügig zu planen, um Verzögerungen angemessen kompensieren zu können. Wie konkret die einzelnen Programmpunkte aussehen, hängt auch hier wieder von der Zielgruppe und vom Budget ab. Vom musikalischen Event bis hin zur Weinprobe durch den eigenen Mitarbeiter ist grundsätzlich alles möglich. Wichtig ist, dass sich die Gäste ihren Erwartungen entsprechend unterhalten fühlen, ohne lange Leerlaufzeiten.

 

© dankreider (CC0 1.0) – www.pixabay.com


3.       Kalkulation des Events

Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten der Kalkulation: Entweder wird im Vorfeld ein festes Eventbudget festgelegt, nachdem entsprechend geplant und eingekauft wird oder die Budgetplanung erfolgt anhand dessen, was für den Event an Ausgaben benötigt wird. Ersteres verlangt ausreichend Erfahrung, zweites hingegen eine möglichst detaillierte Kostenaufstellung, mit u.a. Kosten für:

  • Lebensmittel/Getränke
  • Personalkosten (Vorbereitung, Event-Tag, Nachbereitung)
  • Dekoration
  • Werbekosten, Werbematerialien und Einladungen
  • Kosten für Location
  • Programmpunkte
  • Technik
  • Steuern und Versicherung

Stehen die Kosten und Ausgaben im Detail fest, kann der Bedarf an Finanzmittel berechnet werden. Im gastronomischen Bereich können Einnahmen (je nach Ausrichtung des Events) über den Eintritt, Getränke und eventuell auch über die Beköstigung generiert werden. Eine detaillierte Kalkulation ist weiterhin wichtig, um mögliche Sparpotentiale zu erkennen.

 

4.       Veranstaltungstag: Der koordinierte Ablauf

Mit einer detaillierten Planung sind bis zum Veranstaltungsplan alle Vorbereitungen abgeschlossen. Unternehmer sollten an diesem Tag lediglich letzte Kontrollen durchführen und den Ablauf koordinieren bzw. sicherstellen. Wichtig sind beispielsweise, dass das gesamte Personal vollständig vor Ort ist und umfangreich informiert wurde (Programmablauf), die Technik funktioniert, Tische gedeckt sind oder Reservierungsschilder auf den Tischen stehen. Schließlich wirkt eine persönliche Begrüßung der Gäste je nach Event höflich und einladend. Wichtig ist zudem das Fotografieren der Veranstaltung für zukünftige Marketingmaßnahmen.

 

5.       Bewertung der Veranstaltung

Eine umfassende Nachbereitung der Veranstaltung ist sehr wichtig, um letztlich bewerten zu können, ob die gesteckten Ziele auch erreicht werden konnten. Nützlich ist die Erstellung eines Nachberichts auch, um diesen an die regionalen und überregionalen Medien als Pressemitteilung zu versenden oder im eigenen Newsletter zu veröffentlichen, wie das Institut für angewandte PR beschreibt.

 Für die Bewertung des Events kann die Betrachtung folgender Punkte hilfreich sein: 

Umsatzergebnis

Welcher Umsatz konnte mit dem Event generiert werden?

Potentielle Neukundenanzahl

Konnten Adressen oder bereits Buchungen von potentiellen Neukunden erhalten werden?

Gästebefragung (persönliches Gespräch, Fragebogen, auf der Webseite oder Portale)

Wie bewerten die Gäste den Event?

Allgemeines Fazit

Hat sich die Veranstaltung zur Erreichung der gesetzten Ziele als Marketinginstrument gelohnt?

 Eine Checkliste für Events gibt es hier.

  

Literaturhinweis: Rübner (2008): Eventarten, Zielsetzungen / Zielgruppen. In: Hebbel-Seeger, Förster (Hrsg.): Eventmanagement und Marketing im Sport: Emotionale Erlebnisse und kommerzieller Erfolg. Erich Schmidt Verlag. Seite 67.

 

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