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HOTEL DES MONATS

 

Hotel Bayrisches Haus, Potsdam

 

Freuen würde er sich, der Theodor Fontane, dass in seiner geliebten Mark Brandenburg so aufgekocht wird, wie er es sich wünschte: ?Ich habe eine hohe Vorstellung von der Heiligkeit der Mahlzeiten, gleich nach dem schlafenden kommt der essende Mensch?.

 

Gerade als sei er im Hotel Bayrisches Haus in Potsdam abgestiegen. In dem Anwesen rund um das reizende Chalet im bayerischen Blockhausstil, das der kunstsinnige König Friedrich Wilhelm IV. 1847 seiner bayerischen Gattin Elisabeth Ludovica während ihrer Kur in Ischl heimlich baute. Als Medizin gegen ihr Heimweh. Romantisch im vom Gartenkünstler Lenné angelegten Wildpark gelegen, ein rührendes Denkmal der Liebe. In den 20er Jahren Ausflugsziel, den Wirren der Zeiten und der Wende entkommen und heute zu einer idyllischen Hotelanlage gewachsen. Ein Jahr lang wurde renoviert und aufwändig saniert, bis es 2001 als 5-Sterne-Hotel eröffnet und sich bald im Glanz der Schmetterlingslilie von Relais & Châteaux sonnen durfte.

Es ist ein Traum, an einem Frühlingstag anzukommen.

Auf die Alte Försterei mit bodenständiger Regionalküche, am Rande des Wildparks gelegen und dem Hotel zugehörig, ebenfalls im Auftrag Friedrich Wilhelms erbaut, müssen wir aus Zeitgründen verzichten. Wir fahren die lange Waldstraße hoch. Oben das anheimelnde ?Bayrische Häuschen? mit seinem Gourmetrestaurant Friedrich Wilhelm, der zartblauen Elisenstube für Halbpensionsgäste, und für kleine elegante Abendessen empfiehlt sich das Kaminzimmer. Im Sommer die Terrasse.

 

Wir wohnen, nein, wir steigen nebenan im Gartenhaus ab. Dort befinden sich 6 sehr schöne Comfort Zimmer im Landhausstil mit hochwertigen Marmorbädern, von insgesamt 41 Zimmern und Suiten mit Badewanne und Dusche, im gesamten Hotelkomplex. Diese, teilweise mit Parkettböden ausgestattet, verteilen sich auf 4 verschiedene Häuser. Alles strahlt Großzügigkeit aus bis hin zu den geräumigen Kleiderschränken, selbstverständlich bei der Anreise sind Obst und Wasser im Zimmer.

 

Das Hotel verfügt über einen feinen Wellness- und Spa-Bereich, fast privat anmutend, ein herrliches 15m langes Schwimmbad, bei einer Tiefe von 135 cm gut zu schwimmen, Panoramafenster zum Wald. Sauna, ein schön gekacheltes Dampfbad, Lichterhimmel, ein kleiner Fitnessraum, Solarium. Und Ihr blaues Wunder erleben Sie im dreidimensionalen Erfahrungsraum: Die Kombination aus blauem Licht, Vibration und Wärme führt Sie auf der Alphaliege des österreichischen Künstlers sha innerhalb kurzer Zeit in den ?Alphazustand?.

Einen angenehmen Zustand zwischen Wachen und Träumen, ideal für Stressabbau. Externe Gäste können den L?Oasis-Club nutzen.

 

Wunderbar leistet Frau Gertrud Schmack, die charmante Gastgeberin, den Spagat zwischen Romantik und geschmackvollem Wohndesign. Ihrem Blick entgeht nichts: In Zimmer x müssen die Passepartouts eines Bildes gerichtet werden, ein Fleck stört auf dem Flurläufer.

Stolz zeigt sie in der Lounge ihre von Wolfgang Joop ersteigerte Minerva. Wie hübsch, Minerva ist die römische Göttin der Hauswirtschaft...

 

Zwei gute Hände hat Frau Schmack bewiesen, mit Interieur und Accessoires sowieso, aber besonders in der Wahl ihres Teams, vorneweg ihr Direktor und Sternekoch.

Alexander Dressel, waschechter Berliner, * 1971, der im Treschers Schwarzwaldhotel/Titisee gelernt hat und - wie bei engagierten Köchen lustvolle Pflicht - hat er sich den Dunst internationaler Küchen um die Nase wehen lassen: Nach der Pergola in Rom führten ihn seine Wege zunächst in die Schweiz und dann nach Frankfurt/Main in den Brückenkeller. Zurück in seiner Heimatstadt Berlin wurde er Küchenchef im Borchardt. Dann folgten Stationen in Kitzbühel, Rimini und Montalcino. Im Jahre 2003 kam der Einstieg ins Hotel Bayrisches Haus, er wurde bereits 2004 mit einem Michelinstern gekrönt, einem der zwei in Brandenburg, und ist seit 2007 zum Hoteldirektor bestallt.

 Das elegante original holzgetäfelte Friedrich Wilhelm ist sein ?Zukunftsprojekt?, hier kann er seine Vorstellung von einer mediterran inspirierten modernen deutschen Küche verwirklichen. Um wieder den landsmännischen Fontane zu zitieren: ?Die Verpflegung ist für den Kulturmenschen eigentlich das Wichtigste; die Gesundheit hängt daran und fast auch die Moral.?

 

Dressel leitet nicht nur Kochkurse, sondern stellt seine Künste gelegentlich auch auf Auslandsmessen vor, wobei er ein neues anspruchsvolles Bild der deutschen Küche präsentiert.

 

Für neue Kreationen geht Dressel ?in Klausur?. Er entwirft, zeichnet, jeder Klecks stimmt. Dabei kommen Kunstwerke heraus, deren Geschmack ich als köstlich, außergewöhnlich speichere, deren Namen allerdings eher lakonisch Zutaten sind: Ingwer mit Pulpo, Gin Fizz mit Gurke und Wassermelone oder umgekehrt, verlangt mir drei Hmms ab, Flan aus Brunnenkresse. Beim Fisch entscheide mich für Wolfsbarsch, wunderbar kross, Joghurt und Orangenblütenwasser. Mein Bruder begeistert sich an Waller, Bärlauch und Bramata, einer Polentavariante. Mich gelüstet es heut nach Fleisch: Da kommt mir das US-Rinderfilet, saftig und zart - die Region möge den Überseeimport verzeihen - mit Artischocken gerade recht, dazu die süßlich milden Roscoff Zwiebeln, mein Bruder lobt sein Müritzer Lamm.

Zum Abschluss testen wir neugierig Kracher Grand Cru, Rhabarber und Pfeffer, einen exquisiten Schimmelkäse, herzhaft, würzig und fruchtig.

 

Wohlig sitzen wir vor dem Kaminfeuer, beglückt über die Weinempfehlung der freundlichen Restaurantleiterin: Riesling 2006 von Wegeler und den Jesuitengarten. Applaus.

 

?Von Potsdam aus wurde Preußen aufgebaut, von Sanssouci durchleuchtet?, schreibt Fontane und ich meine: Sie tun gut daran während eines Besuchs bei der königlichen Verwandtschaft im Hotel Bayrisches Haus abzusteigen. Sie werden es mindestens so exklusiv wie am Hofe haben.

Autorin: Margret Buchner

 

Kontakt:

Hotel Bayrisches Haus Potsdam

Elisenweg 2 / Im Wildpark
14471 Potsdam

Tel: +49 (331) 55050

Fax: +49 (331) 5505560

@: info@remove-this.bayrisches-haus.de

www.bayrisches-haus.de

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