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#goldsteak

Sterneköche: Gold auf Franck Ribérys Steak macht keinen kulinarischen Sinn

Thomas Bühner und Marco Akuzun finden das Gold-Steak des Fußball-Stars dekadent

Thomas Bühner
Thomas Bühner
Marco Akuzun
Marco Akuzun

Für die kulinarische Welt ist Gold als Verzierung von Essen zur Zeit eigentlich kein Thema, man sieht es nur noch äußerst selten auf Gerichten in Spitzenrestaurants. Doch nach dem Instagram-Video von Bayern-München-Spieler Franck Ribéry, das ihn beim Verzehren eines mit Blattgold ummantelten Steaks zeigt, stellt sich mancher die Frage, ob das Blattgold irgendeinen kulinarischen Wert hat. Wie die Sterneköche Thomas Bühner und Marco Akuzun deutlich machten, ist dies nicht der Fall.

Thomas Bühner, der bis zum Sommer das mit drei Sternen ausgezeichnete Restaurant La Vie in Osnabrück führte, sagte Spiegel Online, "geschmacklich macht das absolut keinen SInn". Für ihn sei das Ribéry-Steak "Dekadenz in Tüten". In den  Achtzigerjahren sei Blattgold mal angesagt gewesen, er erinnere sich an ein Gericht mit Gänseleber. Geschmacklich biete Blattgold aber keinen Mehrwert. Es sei Show auf dem Teller und komme bei vielen gut an.

An dieses Gericht erinnert sich offenbar auch Marco Akuzun. Der Küchenchef des mit einem Michelin-Stern bewerteten top air am Stuttgarter Flughafen sagte der Stuttgarter Zeitung, Gold auf dem Teller sei heutzutage kein Trend mehr. Er selbst nutze Blattgold nur mal "als Gag". Trüffel seien deutlich teurer. Gold strahle aber einfach Dekadenz aus, so Akuzun. „Der Gast assoziiert mit Gold eben teuer.“

Franck Ribéry ist nicht die einzige Persönlichkeit, die wegen des Verzehrs von Blattgold in die Schlagzeilen geraten ist. Bereits 1988 Jahren löste Ex-Bundespräsidnet Walter Scheel spöttische Reaktionen aus. Er ließ bei einem zwölfgängigen Hochzeitsbankett mit Blattgold verziertes Safran-Risotto von Sterneköchen servieren. Dabei handelte es sich um einen Klassiker des des italienischen Drei-Sternekochs Gualtero Marchesi, der damit die historische Verwendung von Blattgold in herrschaftlichen Speisen des 18. Jahrhunderts zitieren wollte. 

Der Kulinarik-Redakteur von Deutschlandradio Kultur, Holger Hettinger, bedauerte Ribéry zudem noch dafür, dass er für sein Mahl ein Tomahawk-Steak ausgewählt hat. "Das ist der einzige Cut, bei dem man mehr Knochen auf dem Teller hat als Fleisch. Ich finde, das ist das Traurigste, was man essen kann.“

 

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